Eine Woche später, gleicher Ort, gleicher Preis:

Ich kenne Stonerrock und finde ihn langweilig, ich kenne Punk und finde ihn aufregend – aber was zur Hölle soll „Stonerpunk“ sein? Langweilig-aufregendes?! Die Australier WICKED CITY belegten ihre Mucke mit diesem Etikett und, naja, was zunächst noch interessant, weil ungewohnt klang, nutzte sich recht schnell ab und trieb mich zum Quatschen vor die Pforten.

DEAD CLASS aus Irland mit ihrem flotten und spritzigen Punkrock machten da schon wesentlich mehr Spaß, wenn’s auch stellenweise arg poppig wurde. Scheißegal, der Funke sprang aufs Publikum über und die mittlerweile wieder überaus anständig gefüllte Lobusch feierte einen guten Gig. DEAD CLASS hatten Stunden vorher übrigens bereits an anderer Stelle in Hamburg einen Gig, zeigten aber keinerlei Ermüdungserscheinungen. Respekt!

Den Rausschmeißer besorgten dann die Hamburger INSIDE JOB, die ich mittlerweile nun schon öfter gesehen hatte und daher wusste, mich erwartete: Absolut geradliniger 80er-Retro-Hardcore à la CIRCLE JERKS und Konsorten mit einem wild posenden Sänger, der sich für kaum etwas zu schade ist und sich auch gern mal auf dem Fußboden wälzt. Wie immer sehr überzeugend und kurzweilig und wie immer mit einigen schönen Coverversionen von BLACK FLAG, NEGATIVE APPROACH und sowat gespickt. Die Überraschung war aber das BODY-COUNT-Cover „Copkiller“ im Oldschool-Soundgewand. Arschgeil! Das Publikum reagierte wie häufig bei solchen Shows sehr wohlwollend, aber insofern verhalten, als nun keine Circle Pits o.ä. durch den engen Laden tobten. Aber auch so immer wieder klasse, meine Empfehlung!