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ABSTURTZ sah ich früher öfter mal in Hamburg live, das war richtig ungehobelter Pogo-Punk, vorgetragen von einer paar milchgesichtigen Kid-Punks aus Schleswig-Holstein. Mittlerweile ist man ein paar Jährchen älter und hat vor zwei Jahren sogar das erste Album veröffentlicht, das aber gänzlich an mir vorbeilief. Insofern kann ich beim vorliegenden zweiten Album nichts zu etwaigen musikalischen Unterschieden oder dergleichen sagen. In jedem Falle gibt’s hier weiterhin die grobe Kelle, versehen mit vielen Metal-Riffs und aggressivem Gröhl- und Schrei-Gesang. Da das nicht so ein überproduzierter Mist wie manch anderer Metal-Punk heutzutage ist, geht der Sound erstmal ok. Sage und schreibe 22 Songs trug man hier zusammen, durchweg in Landessprache vorgetragen, und bemühte sich um eingängige, hymnische Refrains, die gut ins Ohr gehen und sich sicher klasse mitbrüllen lassen. Überhaupt wurde hier Abwechslung zur Chefsache erklärt; so folgen auf HC-Punk-Knaller lokalpatriotische Hymnen, auf kritische Abrechnungen Seemannslieder bis hin zu balladesken Ausflügen ins Nachdenkliche. Zu mäkeln gibt’s für mich aber trotzdem hin und wieder was an den Texten. Songs wie „Unzufriedenheit“ mit Zeilen wie „Bis dann das nächste Auto brennt“ und naiven Vorstellungen von Revolten etc. hätte man sich m.E. sparen oder zumindest subtiler verpacken können. Ebenso finde ich den Titel des Albums ziemlich beknackt. Alles in allem wirkt das Werk aber ehrlich, engagiert und besitzt ordentlich Power. Würde mich freuen, wenn sich diese Band noch weiterentwickeln und man auch in Zukunft von ihr hören würde. Booklet mit allen Texten und vielen Bandfotos ist am Start und die Spielzeit von 54 Minuten verspricht „value for money“, ohne, dass Langeweile aufkäme. Anspieltipp: „Deichrock“. 2-3. Günni