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10.06.2016, Gaußplatz, Hamburg: GAUSSFEST 2016

gaußfest,-hamburg,-2016

Ist schon blöd, wenn man sich immer noch nicht klonen, schnell mal per Zellteilung vermehren oder sonstwie dafür sorgen kann, auf zwei Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. So wurde ich dem diesjährigen Gratis-Open-Air auf dem Altonaer Gaußplatz kaum gerecht, denn gleichzeitig fiel in Frankreich der Startschuss zur Fußball-EM. Arbeitsbedingt etc. verpasste ich direkt das erste Highlight, einen der ersten Gigs der Hamburger Punks LIQUOR SHOP ROCKERS, der neuen Band um ex-LEFT-JAB-Weste, ex-RECHARGE-Nina, SWELLBELLYS-Needlz und ex-STONE-COLD-BLACK-Toni. Wüsten, dreckigen Punk’n’Roll sollen die zocken und ein paar private Amateuraufnahmen klingen verdammt vielversprechend. Dafür bekam ich den Großteil des UPPER-CRUST-Sets mit, der Hamburger HC-Punk-Band, die sich jüngst in Person Lars‘ Bruders um einen Shouter verstärkt hat. Dadurch ist deutlich mehr Action auf der Bühne und stimmlich passt’s auch prima, zudem macht der Gute einen hochmotivierten, hungrigen Eindruck. In Kombination mit dem Gaußplatz-Sound klangen UPPER CRUST an diesem Abend noch krachiger und ungehobelter als sonst und wie so oft war Basser und Zappelphilipp Jörg ebenfalls ein großer Aktivposten, der sich zudem die Flossen blutig gespielt hat. Mit den norwegischen Riot Grrrls LUCKY MALICE verpasste ich dann schweren Herzens einen weiteren Höhepunkt, aber das Eröffnungsspiel lockte und stellte sich tatsächlich als spannender Turnierauftakt heraus. Auf dem Platz schien’s niemand zu schauen, also begab ich mich mit meiner Begleiterin ins angrenzende Vivo, wo sich das Spiel gediegen verfolgen ließ. Als wir zurückkehrten, lärmten dann noch DIS DISASTER aus Berlin und Tel Aviv ihren disigen HC-Punk-Stiefel herunter – und sahen so ganz anders aus als zuletzt: Corpsepaint in den Fressen und ‘ne Dame auf der Bühne?! [Nachtrag: Ich Schussel, na klar, die war auch schon damals in der Lobusch dabei!] Bedeutete das dieses „& FREAKAHOLIC“ auf dem Flyer? Keine Ahnung, aber danach war leider auch schon Schluss, natürlich nicht, ohne im Anschluss noch ein paar Veltins zu unschlagbaren Preisen zu pitschen und sich ins eine oder andere Gespräch verwickeln zu lassen, immerhin war der Platz wieder gut gefüllt mit Punks und anderen Freaks aus ganz Deutschland. Fast leidtun konnte einem der arme Tropf, der den Wagen seines Gastgebers einfach nicht mehr wiederfand und irgendwann resigniert neben uns Platz nahm, was mich an die eine oder andere Zeltplatz-Odyssee auf Festivals erinnerte.

Am nächsten Tag musste ich dann komplett passen und vernünftige Fotos gibt’s diesmal auch nicht, sorry…

Kategorien: Konzertberichte

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3 Kommentare

  1. Freakoholic – das war der nackte Typ der direkt vor der Bühne eine irre und blutige Freakshow zum Besten gab, während Dis Disaster spielten

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