Günnis Reviews

Kategorie: Tonträger B (page 2 of 3)

BOTOX – ROSEN CD

(www.nix-gut.de) / (www.botox-online.de)

Debüt-Album dieser jungen sächsischen Band. Deutschsprachiger, rockiger, melodischer Punk mit ziemlich belanglosen Texten über Liebe und Leben, vorgetragen von einer allerdings gar nicht so üblen, rauen Stimme. Letztendlich ist mir das aber alles zu wischiwaschi. Dafür stimmt aber (von einigen üblen Rechtschreibfehlern im Booklet einmal abgesehen) die Aufmachung im Digipak mit fettem Booklet mit allen Texten. Bei „Des Pudels Kern“ darf sich übrigens Rio von NO EXIT als Gastsänger beteiligen. 14 Songs (einer davon „hidden“) + Intro in 37 Minuten Nettospielzeit, als Bonus noch ein Videoclip. Anspieltipp: „Nett“. 3-4. Günni

DIE BOCKWURSCHTBUDE – FÜR EINE HANDVOLL BOCKWURSCHT CD

(www.nix-gut.de) / (www.bockwurschtbude.de)

Diese Berliner Band, die offensichtlich keine Ahnung von guten Bandnamen hat, liefert hier eine Scheibe mit 18 feinen deutschsprachigen Songs ab; schön basslastig produziert mit deutlich in den Vordergrund gemischtem, sehr angenehmem Gesang, der die größtenteils unpeinlichen, teils ironischen/humorvollen, teils sehr direkten, kritischen Texte über Pennerpunks und weitere „Szeneinterna“, Mädels, Depriphasen und gesellschaftliche Missstände bzw. den Umgang mit selbigen darbietet. Wow, was für Satz. 😀 Die unaufdringlichen, aber stets vorhandenen Melodien kommen gut, eine gewisse wütende Grundstimmung herrscht vor und der eine oder andere Chor unterstützt die kraftvollen Refrains. Gefällt mir überraschend gut. Das Cover ist allerdings ziemlich langweilig bis hässlich. Apropos Cover, enthalten ist mit „Blackriding Underground“ eine gelungene Coverversion von FLUCHTWEG, an die mich die Band auch bisweilen erinnert. Kommt im Digipak mit Booklet mit allen Texten und kurzweiligen Linernotes. Immerhin ist man so ehrlich, zuzugeben, dass ein Song wie „Der Schnorrerpark bei Leipzig“ nur so heißt, weil er sich auf „gegenseitig“ reimt, haha. 17 Songs + Intro + verstecktem Bonustrack in 50 Minuten, Anspieltipp: „Der Schnorrerpark bei Leipzig“. 2. Günni

BANG BANG BAZOOKA – HELL YEAH!!! CD

(www.crazyloverecords.de) / (www.bangbangbazooka.com)

Diese holländische Band dürfte so manchem durch die beiden ’88 und ’90 veröffentlichten Alben ein Begrifff sein, zumindest in ’billy-Kreisen. Mir war sie es ehrlich gesagt nicht – aber angesichts dieses Reunion-Albums bin ich froh, dass ich diese Bildungslücke schließen konnte. Feinster (wie es das Info nennt) „Neo-Rockabilly“ entert meine Gehörgänge, um dort eine mächtige, feucht-fröhliche Party zu veranstalten. Hier stimmt soweit alles – Songs mit Hitcharakter, feine Melodien, Credibility und ’ne kräftige Produktion, die das musikalische Vermögen der Band eindrucksvoll unterstreicht. Gute Platte! Zwar gibt’s auch hier keine abgedruckten Texte, dafür einige schicke Fotos im Booklet. Zwölf Songs in 39 Minuten, Anspieltipp: „Werewolf On The Prowl“. 2. Günni

BLACKOUT ARGUMENT – MUNICH VALOR CD

(www.bastardizedreckords.de)

Newschool-HC aus Deutschland mit melodischen, poppigen Indie-Refrains und persönlichen, englischen Texten… hmm… frei nach ROCKABILLY MAFIA: Das’ mir zu neu, ich steh’ auf Oi! und Punk, ich bin ein Punkrock-Boy. Im Ernst: Ist ‘ne 18-minütige Mini-CD mit sechs Songs, Gesang halt zwischen melodischem Gesäusele und Gebrülle/Geschreie, Mucke zwischen Metal, HC und Indie. Wer sowas mag, soll’s sich reintun, für mich ist das weder Fisch noch Fleisch. Ohne Wertung. Günni

BALZAC – DEEP BLUE: CHAOS FROM DARK-ISM CD

(www.g-forcerecords.de) / (www.balzac-europe.com)

Neues BALZAC-Album, Horrorpunk aus Japan also. Wie gewohnt zwischen hymnisch/atmosphärisch und belanglos. Für Fans bestimmt wieder die Offenbarung, ich persönlich brauche nur EINE Horrorpunkband: Die alten MISFITS und sonst nichts. In dieser Hinsicht bin und bleibe ich ignorant. Mal ganz abgesehen davon, dass man mir eine beschissene, gesichtslose Vorab-CD schickte, die ich in keinem meiner Player komplett abgespielt bekommen habe. Müßig zu erwähnen, dass ich dadurch nichts zu Texten oder grafischer Gestaltung sagen kann. Liebe Labels, spart euch sowas doch besser, wartet ein wenig und schickt das fertige Produkt. Danke. Aufgrund von vier „EU-Bonus-Tracks“ ist die CD randvoll. 3-4. Günni.

BENUTS – BEST OF… LIVE! CD

(www.wolverine-records.de) / (www.benuts.de)

Sehr hochwertige, mir fast schon zu perfekte Live-Aufnahme der Münchner Ska-Combo BENUTS, die mir trotz ihres modernen Sounds gar nicht mal so schlecht gefällt. Ist in jedem Falle in gute Live-Band, die für Stimmung sorgt und es versteht, das Publikum mitzureißen. Die Stimme des Sängers hat was, abwechslungsreich und nicht zu glatt. Die Instrumentierung mit Bläsern und Keyboard geht auch klar. Mein Hauptkritikpunkt könnte daher höchstens, wie auch bei vielen anderen aktuellen Ska-Bands, sein, dass mir das alles zu sehr auf Party ausgelegt ist und ruhigere, rocksteadyrigere (gibt’s das Wort?) Passagen und Melodien fast völlig fehlen; ganz zu schweigen von den Klischee-Texten, Ska hier, Ska da, Ska tralala… Zwischendurch zitiert man übrigens auch mal die Norwegen-Popper „a-ha“, russische Volkslieder und Bob Marley. 19 Songs in satten 73 Minuten. Anspieltipp: „Everybody’s Ska“. Ohne Wertung. Günni

BLACK CAT ZOOT – MAIN ATTRACTION CD

(www.jumprecords.com) / (www.blackcatzoot.com)

Oha, mal was ganz was anderes – hier wird geswingt und geskankt, dass es eine wahre Freude ist. 100% verrauchter-Nachtclub-kompatibel, dabei extrem tanzbar und dank der absolut fähigen Sängerin mit ihren zuckersüßen Vocals nimmt man sich die Mucke dann auch gerne mit nach Hause. Allerspätestens, wenn sie „Baby, I wanna go home with you“ ins Mikro haucht, kann man gar nicht mehr anders. Hektischen Neo-Party-Ska sucht man hier glücklicherweise vergebens. Obwohl die Platte auf einem amerikanischen Label veröffentlicht wurde, stammt die Band übrigens aus dem Bayernlande. Macht live genau soviel Spaß wie mit erlesenen Getränken im muckeligen Zuhause. 13 Songs in 42 Minuten. Anspieltipps: „Black Cat Zoot“ und „Go Home“. 2. Günni

BAKERS DOZEN – SENT DOWN CD

(www.rebellionrecords.nl)

BAKERS DOZEN stammen aus Schottland und spielen typischen Midtempo-Streetpunk mit rauhem Gesang und Straßen-Pathos. Nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich aufregend. Muss ja aber auch nicht. Genrefreunde sollten auf jeden Fall mal probehören! Inkl. CONDEMNED-84-Cover und Booklet mit allen Texten. 13 Songs in 41 Minuten. 3. Günni

BITCHES N BASTARDS – IN THE DOGHOUSE… CD

(www.unitedkids-records.de) / (www.bitches-and-bastards.tk)

Rauher, aber melodischer, aggressiver Streetpunk aus Norwegen, teils in Landessprache, teils auf Englisch vorgetragen. Auf jeden Fall die grobere Kelle. Gefällt mir überraschend gut und im direkten Vergleich besser als z.B. das BAKERS-DOZEN-Album. Lyrisch gibt’s zwar nichts weltbewegendes, aber auch nichts, was mich die Hände überm Kopf schütteln ließe. Konnte mich jetzt natürlich nur auf die englischen Texte beziehen. Wenig filigranes, dafür ehrliches und authentisches Oi!-Album irgendwo zwischen MAJOR ACCIDENT, BONECRUSHER und OI! THE ARRASE mit dem obligatorischen Song über die Stiefel… ;). Daumen hoch! Farbiges Booklet mit Texten, 15 Songs in 37 Minuten. 2-. Günni

DIE BLUMENTOPFERDE – KASSETTE DELUXE CD

(www.die-BlumentoPferde.de) / (www.nixgut.de)

Wer das geniale (Achtung, Ironie) Wortspiel im Bandnamen verstehen will, sehe sich bitte die URL des Internetauftritts der Band an. „Deluxe“ ist hier auf jeden Fall schon mal die Aufmachung: Digipack mit FETTEM Booklet mit allen Texten, Fotos usw… Die Mucke hingegen ist leider ein Schuss in den Ofen – deutschsprachiger Hippierock, mal poppig „angeSKAt“, meist aber einfach nur langweilig. Bedeutungsschwangere Texte, schön und gut, aber für mich altes, ignorantes, von HC- und Oi!-Punk verdorbenes Arschloch ein gefundenes Fressen zum Verreißen. Sicherlich Studentenparty- und CVJM-kompatibel, ich persönlich schlafe dabei aber ein. Das Album ist mit seinen 18 Songs in unglaublichen 64 Minuten auch so dermaßen lang, dass ich es beim besten Willen nicht geschafft habe, es in wachem Zustand komplett durchzuhören. Sorry… 6. Günni

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