(www.knock-out.de) / (www.stagebottles.de)
Neues Material der STAGE BOTTLES, wie gehabt mit kritischen, kämpferischen Texten in englischer Sprache auf spielerisch souveräner, unprolliger Oi!-/Streetpunk-Musik gehobener Qualität und sozialistischer Attitüde. Ich war nie ein großer STAGE-BOTTLES-Fan, auch wenn ich schon immer den einen oder anderen Song recht gern mochte. Die Platte hier aber ist wirklich gut geworden. Sie wirkt sehr reif und bewegt sich konstant auf einem gewissen Niveau, zumindest kann ich keine peinlichen Aussetzer, egal, in welche Richtung, ausmachen. Musikalisch fiel das Album mit seinen feinen Melodien, die sich nach dem zweiten, dritten Durchlauf so richtig entfalten, recht abwechslungsreich aus. Die verschiedenen Songs variieren im Tempo, verfügen über reichlich Wiedererkennungswert sowie unaufdringliche, will sagen: nicht zu poppige Ohrwürmer. Die Saxophon-Einlagen wirken auch nie deplatziert oder unangebracht und verleihen der einen oder anderen Hymne das gewisse Etwas. Was ich aber hier ebenso wie bei anderen Bands ähnlicher Ausrichtung immer vermisse, sind etwas persönlichere Texte, wodurch sicherlich eine stärkere Identifikation mit dem Gesamtkunstwerk Band/Musik/Texte möglich würde. Außerdem empfinde ich die eine oder andere englischsprachige Formulierung als ein wenig seltsam, kann mich da aber irren. Die Cover-Version der ANGELIC-UPSTARTS-Nummer „Solidarity“ ist aber überflüssig. Live sicher geil, aber warum auf Platte nicht lieber mal etwas covern, was nicht eh jede Sau kennt oder was den Hörer wirklich überraschen würde? Ach ja, haha, das Intro zu „Tired Joe“ („Trinity“) ist aus ’ner ollen Bud-Spencer-Kamelle geklaut! 😀 Passt hervorragend zum Song über den müden Türsteher, geile Idee. Als letzte musikalische Besonderheit sei noch „Time Machine to 1969“ erwähnt, wofür man sich an traditionellem Ska/Reggae versuchte. Insgesamt eine interessante, gute Platte auf auch international hohem Niveau, die mich das eine oder andere mal an Bands wie die ANGELIC UPSTARTS oder die STREET DOGS erinnert. Im hervorragend gestalteten Booklet wurde übrigens jedem Text eine spanische Übersetzung zur Seite gestellt, warum auch immer!? 13 Songs + Intro in 47 Minuten, Anspieltipp: „How Long Will We Wait?“ 2. Günni