„Mad-Chefdenker Don Martin“ (so bezeichnet man ihn in diesem Buch) ging innerhalb der deutschen Mad-Taschenbuch-Reihe im Jahre 1981 bereits in die sechste Runde. Die im US-amerikanischen Original bereits 1979 veröffentlichten Comic-Strips erstrecken sich wie gehabt über 160 (diesmal leider unnummerierte) Schwarzweiß-Seiten und gehen recht großzügig mit dem vorhandenen Platz um, mehr als ein bis zwei Panels pro Seite bekommt man nicht geboten. Den ersten Gag liefert dafür bereits das Cover, das den Titel dahingehend interpretiert, eine typische Don-Martin-Figur nasebohrend abzubilden. Textliche Unterstützung erhielt Martin von Dick de Bartolo, Don Edwing, John Gibbons, Frank Jacobs und Nick Meglin – eine fruchtbare Kooperation, die neben nur wenige Seiten umfassenden Gags um Soundwords, Slapstick und Absurditäten „Die Star-Story“ zu bieten hat, die nicht weniger als eine hervorragend gealterte Parodie auf typisch US-amerikanische Geschichten um Aufstieg und Fall von Rockstars darstellt, mit einer Persiflage der Anatomiestudien da Vincis aufwartet, ein grandioses neues Kriminalabenteuer Käpt’n Hirnis, diesmal im Zirkus, erzählt und Okkult-Horror à la „Der Exorzist“ oder „Das Omen“ aufs Korn nimmt – ganz zu schweigen davon, wie TV-Seifenopern in „Familie Fröhn“ durch den Kakao gezogen werden (ähnlich der „Feinbein-Saga“ aus Martins Mad-TB Nr. 17). Meines Erachtens handelt es sich bei diesem Büchlein um die bis zum damaligen Zeitpunkt besten und lustigsten Arbeiten Don Martins, mit denen er seinen Kultstatus untermauerte. Tatsächlich auch eines meiner liebsten Mad-Taschenbücher!
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