(www.sunnybastards.de) / (www.myspace.com/wortmord)
Peppi alias „Grave Violator“, ex-Gitarrist der deutschen Thrash-Metal-Legende SODOM, der die Kult-Mini-LP „In The Sign Of The Evil“ miteingespielt hat, meldet sich im aktiven Musikbusiness mit seiner neuen Band WORTMORD zurück, wo er ebenfalls in die sechs Saiten greift. Musikalisch klingt das weniger nach Oldschool-Thrash, sondern geht mit seinen tiefgestimmten Gitarren, der bollernden Doublebassdrum und dem brüllenden Sänger mehr in die Richtung von modernerem Zeug wie SOULFLY oder auch metallischeren BAFFDECKS-Stücken. Das Besondere an WORTMORD sind die deutschsprachigen Texte, die es im Metal-Bereich ja nach wie vor nicht allzu häufig gibt. Geschrieben von Peppi, handeln sie von persönlichen Abgründen, von Schwierigkeiten, im Leben Fuß zu fassen und klarzukommen, von Alkoholsucht, inneren Dämonen, gescheiterten Existenzen und von Lug, Betrug und Selbstzensur. Dabei verwendet er für die mitunter relativ langen Texte eine recht radikale, einfache Sprache, die trotzdem mitunter ins Poetische geht. Das hat durchaus Charme, auf peinlichen Pathos wurde weitestgehend verzichtet. Bei „Die Feile im Mund“ erhält Sänger Uli Unterstützung von KREATOR-Mille und bei „Bloody Corpse“ darf SODOM-Kopf Tom Angelripper ran. „Bloody Corpse“? Richtig, ein uralter SODOM-Song, der ursprünglich auf der ersten Platte hätte landen sollen, wurde von WORTMORD neu aufgenommen und stellt mit seinen Oldschool-Thrash-Riffs mein persönliches Highlight der Scheibe darf. Zwar ist die ganze Platte ein ganz schönes Brett, in seiner Ausrichtung mir aber etwas zu modern und monoton. Wer aber mit o.g. Bands etwas anfangen kann und keinen 1980er-Ruhrpott-Thrash-Sound erwartet, sollte WORTMORD auf jeden Fall eine Chance geben, denn aufgewärmter Scheißdreck von ein paar alten Männern ist das hier ganz sicher nicht. Warum man „Bloody Corpse“ aber gleich 2x auf die Platte packte, entzieht sich meiner Kenntnis. Im Booklet gibt’s poserfreie Fotos und Texte und die CD steckt in einem netten Digipak. Zwölf bzw. 13 Songs in 50 Minuten. Ohne Wertung. Günni
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