Der Hamburger Comiczeichner und Cartoonist Wolfgang Sperzel, der insbesondere mit seinem zweiten Album „Rast(h)aus“ seinem Hass auf Autos freien Lauf ließ, hatte gewissermaßen die Seiten gewechselt und im Jahre 1993 begonnen, wöchentlich Cartoons für die Zeitschrift „Auto-Bild“ zu zeichnen. Diese erschienen 1995 zu einem rund 60-seitigen Softcover-Album zusammengefasst im Achterbahn-Verlag. Es war der vorletzte Comicband Sperzels.
Hauptsächlich handelt es sich um ganzseitige, einpanelige Cartoons, manche erzählen auch in mehreren Panels kleine Geschichten. Länger als eine Seite ist aber nichts – Cartoons statt „richtiger“ Comicgeschichten eben. Diese sind mal farbig, mal grau, mal schwarzweiß, eigenartigerweise sind manche sogar lediglich als Bleistiftskizzen enthalten.
„Auto-Bild“ hin oder her – auch hier bekommen Autofahrer in Sperzels Funny-Stil humorvoll ihr Fett weg, jedoch nicht nur: Unwirtliche Situationen, in die sie gelangen oder gezwungen werden, sind die Kehrseite der Medaille, die Sperzel ebenso aufgreift. Er war also nicht unbedingt altersmilde, aber differenzierter und etwas verständnisvoller geworden. Am schönsten ist es aber nach wie vor, wenn er den deutschen Auto-Fetisch und daraus resultierende Absurditäten aufs Korn nimmt.

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