Zeichner Jack Rickard und Texter Lou Silverstone debütierten mit diesem Buch innerhalb der Mad-Taschenbuch-Reihe, das 1983 im üblichen 160-Schwarzweißseiten-Format erschien, dessen Inhalte aber in die Jahre 1978 und 1980 zurückreichen. Es enthält verschiedene Parodien auf klassische Film- und Literaturstoffe, die sowohl im ein Panel pro Seite umfassenden Comicstil als auch in Form bebilderten Fließtexts dargereicht werden. Der Titel bezieht sich auf die Dominanz von Detektivparodien und umfasst somit nicht das gesamte Repertoire dieses Buchs. Auf Seitenzahlen muss man leider zum wiederholten Male verzichten. Schade, dass Rickard und Silverstone nicht in einem Vorwort kurz vorgestellt werden, wie es bei anderen Autoren und Zeichnern innerhalb dieser Reihe ja durchaus nicht unüblich war – handelte es sich bei diesen beiden doch um zwei immens wichtige und fleißige Künstler des Mad-Kernteams.

Der Auftakt ist mit einer starken Dracula-Parodie gelungen, die anschließend „Peanuts“-Persiflage hingegen enttäuscht mit einer müden Pointe. „Ein schnöder Falke – Aus dem Leben von Micky Killano“ erfreut dann wieder mit einer launigen Verballhornung typischer Noir-Detektivgeschichten und ihrer Klischees in Prosaform, wobei sich eine seitenfüllende Zeichnung und eine Textseite abwechseln, während Eastern-Freunde bei „Charlie China“ ganz stark sein müssen. Aus dem Rahmen fällt das Kapitel „Was Gesetzeshüter sagen… und was es wirklich bedeutet“, da es die Polizei durch den Kakao zieht und mit seiner unterschwelligen Autoritätskritik gefällt, mit den „Wenn einer sagt, so bedeutet das“-Gegenüberstellungen aber eigentlich nicht ins Konzept dieses Buchs passt. Dass das Abenteuer des tumben Detektivs „Sellery Queen“ auf „Ellery Queen“, das Pseudonym eines populären Krimi-Autorenduos, referenziert, musste ich ehrlich gesagt erst nachschlagen. „Die Yankee-Boys“ erscheinen in der gleichen Prosaform wie Micky Killano und sind ein toller Abgesang auf ebenso US-hurrapatriotische wie unwahrscheinliche Heldengeschichtchen, während „Schwerschock Holmes“ es in Comicform mit der Rückkehr Jack the Rippers zu tun bekommt.

Das ist alles in allem viel respektloser, mal mehr, mal weniger hintersinniger, typischer Mad-Humor, mit dem man nicht viel falsch machen kann – es sei denn vielleicht, es fehlen einem mittlerweile die populärkulturellen Bezüge (wie es mir bei „Sellery Queen“ erging). Zum Humorverständnis sind diese aber nicht zwingend erforderlich. Irgendwo hat sich mit „Judenstern“ (gemeint war: Davidstern) eine falsche Übersetzung eingeschlichen, ansonsten ist Herbert Feuersteins Adaption ins Deutsche aber gewohnt auf der Höhe. Hat Spaß gemacht und mich daran erinnert, wie oft ich als Kind zuerst die Mad-Parodie von etwas kannte und erst später das Original kennengelernt habe…