Ein gutes Jahr nach ihrem letzten Lobusch-Besuch kehrte die BOCKWURSCHTBUDE aus Frankfurt/Oder zurück, deren aktuelles Album „Sippenhaft“ noch immer die Wurscht vom Teller zieht. Den Anfang aber machten BOMBE aus Hamburg, die übrigens vor Kurzem ihr Material auch aufgenommen haben. Den zweiten Song musste das Quartett direkt abbrechen weil wegen irgendwas mit Kabel, ab da lief aber anscheinend alles glatt. Eines der Alleinstellungsmerkmale der Band ist die von der Sängerin gespielte Geige, die bei einigen Songs zum Einsatz kommt, ein anderes der Instrumententausch, sodass die einzige Konstante der Gitarrist ist. Nicht alltäglich ist auch die respektabel verrauchte, kratzige Stimme der Sängerin. Diejenigen der überwiegend deutschsprachigen Songs, die in recht getragenem Tempo gespielt werden, sind nicht so ganz meine musikalische Heimat, wenngleich man ihnen eine angemessen düstere Atmosphäre nicht absprechen kann. Gegen Ende übernahm die Bassistin/Drummerin den Gesang dreier Songs, die dann ganz anders klangen, nämlich nach flottem ’77-Punk, englischsprachig zudem. Das hob meine Stimmung, die beim anwesenden Volk aber generell sehr gut war, sodass lautstark Zugaben gefordert wurden. Die gab’s dann auch: Die geigende Sängerin sang „Du mieses Stück“, gefolgt von ‘ner amtlichen Pogonummer und mit „Solidarity“ (kein Upstarts-Cover) einem allerletzten Stück, für das sie dem Gitarristen dann doch noch die Klampfe wegnahm, damit dieser sich auf den Gesang konzentrieren konnte. Hat sich zu ‘nem geilen Gig entwickelt, der mir gegen Ende hin immer besser reinlief.
- Bombe
BOCKWURSCHTBUDE, ja seit einiger Zeit mit CHAOS-Z/FLIEHENDE-STÜRME-Andreas am Bass verstärkt, zockten ein klasse Best-of-Set vor ansehnlicher Kulisse, das sich von dem ihres letzten Besuchs ein wenig unterschied. Der Hamburger-Schule-Diss fehlte aber genauso wenig wie mein alter Favorit „5 Minuten“, lockerere Nummern gaben sich mit dem ernsteren Material der aktuellen Langrille die Klinke in die Hand und am Schluss sang Andreas den ersehnten CHAOS-Z-Klassiker „Duell der Letzten“. Vor der Bühne war man in Bewegung und auch ich kam mal wieder aus mir raus, sprang, tanzte und sang mit, so weit es mir möglich war. Die direkt ins Ohr gehenden Songs und ihr pogokompatibles Tempo luden schlichtweg dazu sein. Der Sound mit seinen zwei Klampfen machte gut Dampf, die Background-Gesänge der Rhythmusfraktion saßen. Steht ja so oder so ähnlich alles auch in meinem Bericht von vor ‘nem Jahr. Anschließend wurden noch die Kühlschränke ausgetrunken, sodass es doch wieder spät wurde. Gelungener Konzertabend im gewohnt angenehmen Lobuschambiente, zu dem ich hiermit auch meinen Senf (wegen Bockwurscht, gelle?) dazugegeben hätte.
- Bockwurscht-
- bude
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