(www.dieparasiten.net) / (www.antirockstar-industries.com)
Obwohl nach drei EPs und einem Album schon die fünfte Veröffentlichung dieser Kölner Fast-All-Girl-Combo, höre ich mit der neuen Platte zum ersten mal von den PARASITEN – und bin überrascht! Supergeil produzierter, rockiger, poppiger deutschsprachiger Punkrock mit einer VERDAMMT GEILEN weiblichen Stimme! Sängerin rAff kann richtig gut und vor allem kraftvoll singen (besser als „Deutschrock“-Trullas á la Christina Stürmer und Konsorten), aber auch rotzig oder aggressiv klingen und variiert perfekt, jeweils passend zur Musik, die größtenteils recht flott, aber extrem eingängig ist und so manchen Ohrwurm zu bieten hat. Zusätzlich aufgelockert wird das Ganze mit vereinzelten Saxophon und Klaviereinsätzen. Und keine Sorge: Die trotz des Albumtitels glücklicherweise nicht in Mundart vorgetragenen Texte sind gänzlich unpeinlicher, meist persönlicher Natur und überschreiten eigentlich lediglich bei „Gefunden“ ein wenig die Grenze zum Kitsch. Ist aber nicht schlimm, denn gleich der nächste und damit letzte Song lautet „Kein Punk mehr“ und ist ein ganz schönes Brett, das auf ironische Weise Szeneregeln und –zwänge thematisiert, wobei der Ausbruch aus jenen ein Freiheitsgefühl ähnlich dem vom Ausbruch aus der Gesellschaft, der die meisten ja erst in die Punkszene trieb, erzeugen kann. Die Band scheint wenig Wert auf Etiketten zu legen und ich gehe davon aus, dass es ihr ziemlich Schnurz sein wird, ob man sie nach diesem Album dem Punkrock, dem „Deutschrock“ oder dem radiotauglichen Pop zuordnen wird. Die Texte sind im Booklet nachzulesen, aufgrund der lupenreinen Produktion aber sehr gut zu verstehen. Zehn Songs in 35 Minuten, Anspieltipp: „Kein Plan“. Tolle Band, tolle Platte! 2. Günni
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