(www.myspace.com/fataloipunk) / (www.rebellion-records.com)

Auch in Bielefeld spielt man Oi!-Punk, wie ich durch das Debüt-Album der schon seit 1998 bestehenden Band FATAL erfahren habe. Das poltert musikalisch auch gleich ganz gut nach vorne los und der Sänger presst teilweise recht lange, sperrige Texte in Landessprache mittels seines derben Organs in die Songs. Diese bewegen sich irgendwo zwischen ruppigem, schnellem Oi!-Punk und Hardcore, was natürlich bei einigen Songs zu Lasten des typischen Singalong-Oi!-Charakters geht. Generell ist das hier ziemlich aggressiver Stoff, ungeschliffen und ungehobelt und mit manchmal verdammt röcheligen Chören (z.B. bei „Grau in Grau“), meine Herren… ab und an lockern ein Akustik-Intro, der Einsatz einer Mundharmonika (bei „Oi! Punk“) oder das Zurückgreifen auf den punktypischen Asi-Ska-Offbeat das Geschehen auf. Textlich deckt man mit Songs über Ficken, Saufen, Freundschaft, Way-Of-Life, Anti-PC und Fuck-You-Attitüde die übliche (wer hat da „ausgelutschte“ gerufen?!) Themenpalette ab, macht aber auch keinen Hehl aus seiner antifaschistischen Überzeugung. Wenig geschmackssicher finde ich neben Zeilen wie „Die Männer stellen sich vor ihm auf / und lachen laut er bricht worauf / sie ihn brutal zu Boden strecken / jetzt soll er sein Erbrochenes lecken“ aus dem Eröffnungsstück „Er“ über ein Nazi-Opfer diese verdammten hochnotpeinlichen Ficksongs, die Zweifel am Alter der Bandmitglieder aufkommen lassen. Ich persönlich hätte die Songauswahl etwas gekürzt, das eine oder andere rausgeschmissen und damit für ein durchgehend wütendes, homogenes Album gesorgt. In dieser Form würde ich die Platte als Durchschnitt mit zuviel austauschbaren Inhalten bezeichnen. Trotzdem ist sie mir lieber ist als vieles, was sich momentan in der Oi!-Szene so tummelt (und leider vielleicht bis auf die antifaschistische Komponente die gleichen Themen für sich beansprucht). Die Texte kann man im passend zum Albumtitel in Grautönen gestalteten Booklet in etwas augenfeindlich-kleiner Schrift nachlesen. 16 Songs in 46 Minuten. 3-. Günni