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„Stillos“ ist das nach zwei in Eigenregie veröffentlichten CDs erste „richtige“ Album der drei Dinslakener sicher nicht, im Gegenteil: Was ich da höre, weiß meinen geplagten Ohren durchaus zu schmeicheln. Es gibt zwölf mal melodischen, deutschsprachigen Punkrock ohne Metal-Einflüsse, meist recht flott und schnörkellos dargeboten, darunter ein Offbeat-Stück. Nicht zuletzt durch seinen leicht näselnden Gesang erinnert mich das etwas an eine Mischung aus WIZO und älteren MUFF POTTER oder so… Das Songwriting ist, auch, wenn’s hier und da noch etwas holpert, im Großen und Ganzen unpeinlich gelungen und schweift oft ins philosophische ab, ohne dabei zu hippiesk zu werden. Textlich direkter wird’s dann bei Songs über Gesetzestreue, vermeintliche Hip-Hop-Gangster („doch bewegen wollt ihr nichts/ihr wollt nicht, dass was passiert/weil euer ganzer Scheiß nur auf Wettbewerb basiert/jeder will der Beste sein, ihr liegt damit im Trend der Zeit/ihr nennt euch Bewegung, obwohl ihr stehen bleibt“), Plastikmusik oder auch beim naiv-fröhlichen Urlaubssong „Graues Deutschland“. Hervorheben möchte ich noch den Song „Eigenbrötler“, bei dem man zunächst geneigt ist, zu glauben, es ginge um einen „Penner-Punk“, obwohl letztendlich ein Computer-N3rd gemeint ist – keine Ahnung, ob das beabsichtigt war, kommt jedenfalls gut. Die Texte kann man alle im fetten, schön gestalteten Booklet nachlesen, das dem glänzenden Digipak beiliegt. Alles in allem eine gute Debüt-Scheibe, die trotz der philosophischen Ausflüge eher unbeschwert daherkommt. Irritiert hat mich aber die Limitierung auf 2000 Exemplare, wovon anscheinend jedes einzeln nummeriert ist…?! Als ob es so schnell ginge, 2000 Einheiten einer recht unbekannten Band unter die Leute zu bringen… Zwölf Songs in 45 Minuten, Anspieltipp: „Auf der Suche“. 2-3. Günni
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