Al Jaffees viertes Taschenbuch der deutschen Mad-Ausgabe erschien 1980, stammt im US-amerikanischen Original jedoch bereits aus dem Jahre 1978. Über 160 Schwarzweißseiten erstrecken sich seine in 15 Kapitel unterteilten kreativen Auslassungen zu mal mehr, mal weniger bedeutsamen Erfindungen der Menschheitsgeschichte, die überaus fantasie- und einfallsreich absurde „Erfindungen, die sich zunächst mal nicht durchsetzen konnten“, ökologisch wertvolle „Methoden zur Erzeugung alternativer Energie“, die in dieser Hinsicht eher fragwürdige „heile Plastikwelt“ und vielen amüsanten Unfug in cartoonesker Skizzenform mehr umfassen. Insbesondere das Plastik-Kapitel erweist sich als geradezu visionär, zum Beispiel in Bezug auf Ehepartner… Und im Kapitel „So schützt man Heim und Gesundheit“ folgen direkt die Gesichtsmasken, die mittlerweile pandemiebedingt zum Alltag gehören. Auch Kapitel 5 ist nicht weit von der Wahrheit entfernt, hat es doch geplante Obsoleszenz, also das herstellerseitig geplante schnelle Veralten oder Verschleißen von Produkten, zum Inhalt – einen Nachschlag hält Jaffee in Kapitel 9 parat. Angenehmer sind da die selbstreinigenden Toiletten, die (auf Jaffees Anregung hin?) mittlerweile existieren. Und die Einbau-Einrichtung auf Seite 143 hat Ikea längst perfektioniert. In diesem, dem „Erfindungen, durch die winzige Wohnungen größer wirken“-Kapitel konzentriert sich Jaffee aber etwas sehr auf durch Tapeten hervorgerufene Illusionen, wodurch sich der Witz etwas abnutzt. Meist überwiegt jedoch der Jaffee-eigene Humor zwischen hintergründig und abwegig. Es ist doch immer wieder bezeichnend, wenn die Realität die Satire einholt…
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