(www.true-rebel-records.com) / (www.myspace.com/smalltownriothamburg)
Nach dem großartigen “Selftitled”-Album von vor zwei Jahren legen SMALL TOWN RIOT aus Hamburg und Umgebung ihren dritten, nach einem Zitat von ICE-T (!) betitelten Longplayer nach. Die Songs erscheinen nach dem ersten Hören etwas weniger abwechslungsreich, dafür poppiger als auf dem Vorgänger, sie gehen SOFORT ins Ohr und setzen sich dort fest. Selten eine so dermaßen eingängige und dabei trotzdem nicht glatt polierte Punkplatte gehört. Bei näherer Auseinandersetzung mit den lesenswerten, diesmal ausschließlich englischen Texten wird allerdings schnell deutlich, dass die teils fröhlichen Melodien der Untermalung von fatalistischen, verzweifelten, nachdenklichen Inhalten dienen, die der eigenen Orientierungslosigkeit, Unzufriedenheit und Widersprüchlichkeit selbstkritisch Ausdruck verleihen. Also quasi „gute Mine zum bösen Spiel“, wenn man so will. Mit „Bad Taste In Our Big Mouth“ hat es dann auch ein ziemlich hardcorelastiger Song auf die Platte geschafft, inkl. einem klasse Refrain. Ab diesem Punkt wird das Album wütender und angepisster bzw. auch musikalisch „ernster“ und härter. Ein ganz großes Plus der Band ist immer noch der Wechselgesang zwischen Gitarrist Norman und Drummer Timo, die sich nach wie vor ganz hervorragend ergänzen. Man beherrscht melodischen Gesang ebenso wie die Kelle Dreck und Aggression. Einer der größten Ohrwürmer dürfte „Cry Out“ sein, ein melancholisch angehauchter Song mit Hitgarantie. Beim ruhigen „Meaning Of Life“ kann Norman mal so richtig zeigen, was für ein überaus fähiger Sänger er ist, denn der steht hier im Vordergrund. „Falling Apart“ wiederum ist eine rasante Melodic-HC-Nummer geworden, die mich an den Sound von den SATANIC SURFERS oder VENERA erinnert. Bassist Rock’n’Rolf, der noch auf „Selftitled“ den Viersaiter bediente, wurde übrigens kurz nach Veröffentlichung jenes Albums durch Heiko Billy ersetzt, so dass die Band auch in dieser Besetzung längst ein eingespieltes Team ist. SMALL TOWN RIOT haben es mit „Suicidal Lifestyle“ erneut geschafft, ein Album mit verdammt hoher Hitdichte und ohne einen einzigen Ausfall zu veröffentlichen, so dass ich gar nicht anders kann, als die Höchstnote zu zücken. Zu bemängeln ist lediglich die kurze Spielzeit, zumal ich weiß, dass man noch einige Hits auf Vorrat hat, die darauf brennen, endlich veröffentlicht zu werden. Im schicken Booklet gibt’s alle Texte und viele Fotos und das Cover ist auch wieder ein echter Hingucker geworden. Schönes Ding, Jungs! 13 Songs in 39 Minuten. 1. Günni
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