Wie bereits erwähnt, war ich nach Flohmarktfund und Lektüre von Funny-Comiczeichner Wolfgang Sperzels zweitem Album „Rast(h)aus“ derart angetan, dass ich mir auch sein Debüt, das im Jahre 1989 im Semmel-Verlach erschienene, rund 50-seitige Softcover-Album „Kabelbrand im Herzschrittmacher“ besorgte.

Auf schwarzweiß und farbig gestalteten, leider seitenzahlenlosen Seiten geht es auf zeichnerischem hohem Funny-Niveau schwarzhumorig bis satirisch und provokant zu, häufig ohne Text – die Bilder sind selbsterklärend. Im Gegensatz zu „Rast(h)aus“ handelt es sich um keine durchgehende Geschichte, sondern um eine von einpaneligen/-seitigen Gags bis mehrseitigen Kurzgeschichten reichende Sammlung. Das jeweilige Panelkonzept variiert, bleibt aber stets klar strukturiert, bietet dem slapstickreichen Treiben einen festen Rahmen. Abgefahrene Kettenreaktionen scheinen Sperzels Spe(r)zialität gewesen zu sein; sie treten in gleich drei Geschichten auf und nehmen damit vorweg, was zu einem Merkmal von „Rast(h)aus“ werden sollte – am Rande taucht sogar schon die Rüsselzwergsau auf.

So geht es unter anderem um den Straßenverkehr, olympische Winterspiele und Freiluft-Musikveranstaltungen, inhaltlich weniger gelungen aber auch um einen „Gewaltvideos“ glotzenden Jungen. Leider ist die mir vorliegende Erstauflage fehlerhaft, circa die Hälfte des Inhalts ist doppelt, anderes dürfte dafür fehlen. Hrmpf. In der Zweitauflage soll dieses Problem behoben worden sein. Auf der Albumrückseite adelte Sebastian Krüger übrigens den Zeichner mit einer seiner unnachahmlichen Karikaturen.