Günnis Reviews

Autor: Günni (page 96 of 107)

THE RIPMEN – GRAVEYARD IN OUR MEMORIES CD

(www.wolverine-records.de)

Tribut-Alben stehen immer noch hoch im Kurs, so auch bei den Berliner Psychobillies der RIPMEN. Dieses Mini-Album enthält anscheinend ausschließlich Cover-Versionen von (Psychobilly-)Nummern aus den 80ern von MAD SIN, BATMOBILE, KLINGONZ, NEKROMANTIX… Tja, bin im Psychobilly-Bereich nicht so bewandert, als dass ich da jetzt mitreden oder Vergleiche zu den Originalen ziehen könnte. Jedenfalls haben bei den ersten sieben Songs jeweils Mitglieder der gecoverten Bands mit ausgeholfen und Soli eingespielt oder Backing-Vocals eingesungen. Song 8 – 11 werden als „Bonustracks“ angeführt (warum auch immer), darunter dann Songs wie „Death School“, „Tainted Love“ (das einzige Original, das ich kenne) oder das deutschsprachige „Blutrot“. Der Sound der RIPMEN ist recht düster, entsprechend kommt auch das Artwork im Horror-Comit-Outfit daher. Die Mucke ist recht ordentlich, allerdings scheint mir die Produktion etwas dünn. Da hätte man mehr rausholen können. Insbesondere die Bonustracks fallen klangtechnisch ab – stammen die evtl. von einer älteren VÖ? Ich hätte mir da einen aufschlussreicheren Promo-Zettel gewünscht… im zweiten Halbjahr soll übrigens der neue Longplayer, ebenfalls auf Wolverine, erscheinen. Elf Songs in 34 Minuten, Anspieltipp: „Broken Home“. 3. Günni

THE CLERKS FEAT. WASABI SUTO – ANTENNE OFFBEAT CD

(www.wolverine-records.de)

Drittes Album dieser rheinländischen Neo-Ska-/Ska-Punk-Combo, bei fünf Stücken mit Unterstützung von WASABA SUTO. Für mich persönlich das erste Mal, dass ich einen Tonträger der Ladenhüter auf die Ohren kriege. Der rasante Opener „Steh auf“ ist ein kleiner Hit und schafft es tatsächlich, mich zu verzücken – was danach folgt, ist allerdings wieder typischer, deutscher Pop-Neo-Ska-/-Reggae-Einheitsbrei, der mich eher nervt denn mich zum tanzen bewegt. Entweder zu langweilig, zu poppig, zu lahm, zu schnell, zu schwülstig, zu… ach, ich weiß auch nicht. Es ist einfach verdammt schwer, mir solche Mucke schmackhaft zu machen. Aber wer einen Song wie „You Shook Me All Night Long“ von AC/DC so grauenhaft entstellt, hat bei mir von vornherein schlechte Karten. Neben zwölf Studiosongs gibt’s zwei Live-Stücke, eine Dub-Nummer, ein Musikvideo und einen versteckten Bonustrack, in dem die Zielgruppe einen Song mitsingt, hehe. Letztendlich einfach nicht mein Ding – aber wer auf Bands wie SONDASCHULE und Co. schwört, wird diese Platte vermutlich mögen. Kommt inkl. farbigem Booklet zum Ausklappen mit Fotos. Über eine Stunde Spielzeit! Anspieltipp: „Steh auf“. 4. Günni

V.A. – WELCOME TO CIRCUS – PUNK-A-BILLY VOL. 2 CD

(www.wolverine-records.de)

Dieser RANDVOLLE Sampler bietet einen klasse Überblick darüber, was sich momentan weltweit im härteren ‘billy-Bereich so tut. Versammelt haben sich Bands aus Deutschland, den USA, Frankreich, UK, Japan, Spanien, Australien und vielen mehr, also ein absolut internationales Stelldichein der Flat-Träger-Fraktion: Neben bekannten Namen wie MAD SIN und DEMENTED ARE GO slappen Namen wie REZUREX, DICEMEN, GUTTER DEMONS und BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE um die Wette und schmeicheln meinen Ohren. Musikalisch mit mal mehr, mal weniger Bezug zum klassischem Rockabilly, dafür dann oft stärker – wie ja auch der Titel schon vermuten lässt – Richtung Punk. Vermutlich werden nicht unbedingt Exklusivstücke enthalten sein, was bei 31 Songs + Intro/Outro aber nicht ins Gewicht fallen sollte. Wer kennt die schon alle? Absolut lohnenswerter Sampler; ideal, um in diesen musikalischen Bereich hineinzuschnuppern oder neue Bands aus aller Welt für sich zu entdecken! Jetzt muss ich mir nur noch irgendwo Vol. 1 besorgen… 2+. Günni

STEAKKNIFE – PARALLEL UNIVERSE OF THE DEAD CD

(www.rookierecords.de)

STEAKKNIFE melden sich mit ihrem vierten Studioalbum zurück, für das Gitarrist Demon zur Band zurückkehrte und der charismatische Lee Hollis (SPERMBIRDS, 2BAD) wieder seinen wütenden lyrischen Ergüssen freien Lauf ließ. Die Platte wirkt mit seinen oft recht kurzen Mid- und Up-Tempo-Nummern kompakt und wie aus einem Guss, kommt aber auch abwechslungsreich genug daher, um gut zu unterhalten. Gekonnt vorgetragener, ehrlicher Punkrock ohne Schnörkel, aber alles andere als stumpf oder altbacken, im Gegenteil. Wer STEAKKNIFE kennt, wird wissen, was ich meine. Der Hollis kann’s halt noch immer, auch wenn ich mich nach wie vor mit einigen Songs schwer tue, die mir nicht so recht reinlaufen wollen. Aber das war bei STEAKKNIFE schon immer so, von daher in jedem Falle eine solide Platte, die STEAKKNIFE-Fans verzücken wird. Kommt im matten Digipack mit allen Texten im Booklet aus Kartonpapier. 14 Songs in 32 Minuten. Anspieltipp: “Brainboy”. 3. Günni

BLACKOUT ARGUMENT – MUNICH VALOR CD

(www.bastardizedreckords.de)

Newschool-HC aus Deutschland mit melodischen, poppigen Indie-Refrains und persönlichen, englischen Texten… hmm… frei nach ROCKABILLY MAFIA: Das’ mir zu neu, ich steh’ auf Oi! und Punk, ich bin ein Punkrock-Boy. Im Ernst: Ist ‘ne 18-minütige Mini-CD mit sechs Songs, Gesang halt zwischen melodischem Gesäusele und Gebrülle/Geschreie, Mucke zwischen Metal, HC und Indie. Wer sowas mag, soll’s sich reintun, für mich ist das weder Fisch noch Fleisch. Ohne Wertung. Günni

MONDO GUZZI – LITTLE BEAST CD

(www.rookierecords.de)

Aus Mannheim kommend, präsentieren MONDO GUZZI einen sehr modernen Mix aus Schweinerock marke GLUECIFER, Punk und Indie-Rock; perfekt produziert und komplett in englischer Sprache. Mir ist das alles etwas zu weit weg vom Punkrock, hat aber dann und wann seine Momente. Zu Texten und Aufmachung kann ich mal wieder nichts sagen, da mir nur eine Promo-CD im Pappschuber vorlag. Genausowenig, wie sich die Band einem konkreten Genre zuordnen lässt, kann ich das Ganze beurteilen, da ich nicht weiß, nach welchen Maßstäben ich gehen sollte. “Selbst reinhören” lautet also die Devise. Zwölf Songs + In- und Outtro in 44 Minuten. Günni

ALI GATOR & HIS REAL HOT REPTILE ROCKERS – MOTORCYCLE BOUND CD

(Crazy Love / Cargo Distribution)

Lo-Fi-Oldschool-Rock’n’Roll/-abilly von RAY COLLINS (HOT CLUB), der sich hier unter einem Pseudonym austobt. Absolut authentischer Sound, könnte direkt so aus den 50ern stammen. Tatsächlich haben diese Aufnahmen aber nur zwischen einem und 13 Jahren auf dem Buckel. Tollenträger und Retro-Freaks werden in ihrem Element sein und auch ich kann mich einer gewissen Faszination nicht verwehren – wenn ich es auch nicht wirklich bewerten kann, da völlig außer Konkurrenz. Schade, dass die Gestaltung des Albums so gut wie nix hermacht (kein richtiges Booklet etc.). 14 Songs in 34 Minuten. Anspieltipp: “Aligator”. Günni

A.C.K. – EISKALT DIGIPACK CD

(www.europeanlabelgroup.com, info@europeanlabelgroup.com)

Weitestgehend metalfreier, deutschsprachiger Up-Tempo-HC-Punk der älteren Schule mit meist melodischen Refrains und angenehm rauhem Gesang. Sind durchaus ein paar Hits bei, besonders “USA” ist ein Ohrwurm. “Krank” hat Ska-Einflüsse und Bläsereinsatz und die Produktion ist unpompös und punkig. Natürlich gibt’s das volle Brett rudimentäre Sozial- und Gesellschaftskritik in den Texten, mal mehr, mal weniger parolenbehaftet. Alles nicht neu, aber besser gereimt und nicht so klischeehaft wie bei vielen Genre-Kollegen – von Ausrutschern wie “In diesem Land” mal abgesehen. Einige persönlichere Stücke um Selbstzerfleischung, Hoffnung, Moral und Kampfgeist bilden den Gegenpol, fügen sich aber ins Gesamtkonzept ein. Überflüssig finde ich die zusätzliche Akkustik-Version von “USA”. Alles in allem gefällt mir das Album besser als erwartet. Im Punkbereich guter, im aktuellen “Deutschpunk”-Bereich gehobener Durschschnitt. Genre-Fans sollten also aufmerken. Kommt im aufklappbaren Digipack mit allen Texten. 13 Songs + Outtro und Bonustrack (“Ace Of Spades”-Cover) in 41 Minuten, Anspieltipp: “USA”. 3. Günni

CRAZY ROCKET SURFERS – THE MOON CD

(Crazy Love / Cargo Distribution)

Punk-a-billy mit fettem, slappendem Kontrabass. Seltsamerweise trägt auf den Bandfotos niemand Tolle oder Flat!? Egal, der Sound der 14 englischsprachigen, eingängigen Songs macht jedenfalls Laune, zumindest, wenn man das Gaspedal etwas durchdrückt. Ist anscheinend bereits das zweite Album dieser deutschen Combo. Einige geile Melodien, allerdings flacht mir der Sound dann und wann zu sehr ins Seichte ab und holpert etwas, die Produktion tut ihr Übriges… Hätte gern alles etwas ungezügelter und stürmischer ausfallen dürfen. Was bleibt, ist ein durchschnittliches Album einer Band mit Potential, der die schnelleren Songs einfach besser zu Gesicht stehen. Ach ja, bei “Orgasmic Pitstop” wird sogar geskankt. Leider muss auch dieses Crazy-Love-Records-Album ohne vernünftiges Booklet auskommen und das kitschig gezeichnete Cover würde zumindest mir nicht vel Lust auf den Kauf machen. Aber geht ja um die Mucke. 😉 37 Minuten, Anspieltipp: “Rock Hard Or Die”. 3-. Günni

RADIO BADLAND NR. 20 – JANUAR 2007 CD-R

(www.radiobadland.de)

Auch im neuen Jahr produzierte das RADIO-BADLAND-Team am dritten Donnerstag des Monats eine ebenso souveräne wie interessante Radiosendung rund ums Thema Punkrock/Hardcore. Man unterhielt sich mit der Oi!-Band GUTS’N’GLORY, informierte über anstehende Konzerttermine und spielte Mucke von VOLXSTURM, BIKINI KILL, MINOR THREAT, SAMIAM etc., bis man nach einer kurzweiligen, knappen Stunde auf die nächste Sendung im Februar verwies. Feste Punkrock-Radio-Institution! Günni

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