Günnis Reviews

Kategorie: Tonträger (page 24 of 28)

THE MOCHINES – HIRE THE LOSERS CD

(www.cargo-records.de) / (www.theMochines.com)

(Punk’n’)Rock’n’Roll aus Ami-Land (Edit: Nee, anscheinend aus Südafrika), hier die weniger poppige, dreckigere, schweinerockigere Variante. Der Soundtrack zur Lederjacke und den schmierigen Haaren; eine Hand am Sack, die andere am Tresen. Geht ab und dürfte Genre-Fans verzücken. Mir sind die Songs zu lang und solilastig. Leider statt Booklet mit Texten oder ähnlichem nur ein Faltblatt mit demselben Foto der vier hässlichen Musiker innen wie auf dem Cover. Abzüge in der B-Note! 10 Songs in 43 Minuten. 3. Günni

DISAREY – AREA-CODE 030 LP

(www.psychotrecords.de)

Auf gerade mal 170 Exemplare limitierte, einseitig bespielte Hardcore-Platte aus Berlin mit zwei Leuten der ANTICOPS. Geht ab wie Schmidts Katze! Herrlich oldschool und metalfrei wird neun Songs lang durchgeknüppelt, ohne sich in ausufernde, schleppende Mosh-Parts, Gitarrensoli oder ähnlichem zu verlieren. Stattdessen grobe Kelle und fette Chöre. Leider ohne abgedruckte (englische) Texte. Wenn die aber nicht total Panne sind, ist das ’ne geile Platte! 2. Günni

DARKBUSTER – A WEAKNESS FOR SPIRITS CD

(www.gordeonmusic.de) / (www.darkbuster.net)

Neues Album der Bostoner Band, die immer etwas im Schatten bekannterer Acts wie den DROPKICK MURPHYS steht. Solider Streetpunk mit dem obligatorischen Ska-Stück zwischendrin. Meiner Meinung nach mangelt es hier etwas an Eigenständigkeit und dem „gewissen Etwas“, aber Freunden des Ami-Streetpunks empfehle ich, mal ein Ohr zu riskieren. Die Songs sind kurz und knackig, worunter die Spielzeit etwas leidet. Texte lagen leider keine bei, aber es wird wohl die übliche Themenpalette serviert (wer hat da eben „Klischee“ gerufen?!). 18 Songs in nichtmal 34 Minuten, Digipak. 3. Günni

MERCY KILLERS / ENEMY ROSE Split-CD

(www.gordeonmusic.de) / (www.enemyrose.com) / (www.mercykillers.com)

Split dieser beiden Combos, MERCY KILLERS aus den USA und ENEMY ROSE, ebenfalls von überm Teich, aber mit deutscher Beteiligung. M.K. spielen leicht poppigen, wavigen Punkrock, der mit aber etwas zu konturlos daherkommt. ENEMY ROSE kommen ein wenig rockiger daher, bedienen sich aber auch der eingängigeren Variante des Punk. Textlich geht’s bei Erstgenannten etwas düsterer zur Sache, ENEMY ROSE geben sich – passend zur Musik – kämpferischer und mit mehr „Fuck You“-Attitüde. Nach insgesamt acht Songs in gerade mal 23 Minuten ist aber auch schon wieder Ende und ich frage mich dann doch ein wenig, was diese Veröffentlichung in dieser Form sollte… schlecht ist die Mucke keinesfalls, aber auch kein wirkliches Knallbonbon. Kommt im booklet-losen Digipack daher. 3(-). Günni

WEHRLOS – DAMALS WIE HEUTE… HASSENSWERTE WELT CD

(www.nixgut.de) / (www.wehrlos.info)

Nach der (mir unbekannten) Split-LP mit ABRISS WEST der erste Longplayer von WEHRLOS, die auch schon seit zehn Jahren ihr Unwesen treiben: Mid- bis Uptempo-Hardcore-Punk in ausschließlich deutscher Sprache und derbem Brüll-/Schreigesang von einer Aggressivität, wie ich sie auf neueren Veröffentlichungen oft schmerzlich vermisse. Geil! Ab und an mal ein kleines Metal-Riff und immer mit ’nem Funken Melodie, das geht gut ins Ohr. Den Texten haftet eine gewisse düstere Grundstimmung an, ohne aber resignativ zu sein. Im Gegenteil. Es wurde sich sowohl mit dem politischem Weltgeschehen und der daraus resultierenden kranken Scheiße als auch mit persönlichen Erfahrungen und seinem eigenen Platz und Leben in dieser Welt auseinandergesetzt, u.a. mit Zwischenmenschlichem und Kritik an der eigenen Szene. Das alles glücklicherweise recht unpeinlich, stellenweise sehr differenziert – auch, wenn es ab und zu mal etwas holpert und Zeilen wie „verpisst euch doch zu Bett“ (aus „Stumpfsinn Deluxe“) alles andere als böse wirken. Aber wer etwas tiefsinnigere, parolenfreie aber dennoch aggressive deutsche Texte schreiben möchte, wird das Problem kennen. Allerdings resultiert dadurch eine mitunter punk-untypische Länge der Songs, die oft eine Spielzeit von über vier Minuten erreichen und mir teilweise zu lang sind. Den Texten gut angepasst wurde das in dunklen Farben gestaltete Booklet, in dem es u.a. alle Texte zum Nachlesen gibt. 12 Songs + Intro in 53 Minuten. Gefällt, antesten! 2-. Günni

SHEARER – MAKIN-A-MUNSON CD

(www.pukemusic.de) / (www.shearer.de)

Punk’n’Roll aus Berlin. Der Vierer hat schon reichlich Liveerfahrung im Vorprogramm manch bekannterer Band sammeln dürfen und hatte bislang zwei Demo-CDs draußen. Hier nun also der erste „richtige“ Longplayer mit Label im Rücken. Überzeugend produziert, geht ganz gut ab, kommt aber nie an Top-Acts des Genres wie THE BONES heran. Irgendwie will der Funke nicht so recht überspringen, mir fehlt etwas der Biss. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur etwas zu übersättigt zurzeit. Die Meisten Texte sind im Booklet abgedruckt und sind soweit ok, aber nicht Besonderes. Geilerweise gestattet die Band aber (Stichwort „Creative Common License“) die nicht-kommerzielle Vervielfältigung der CD und bietet das Album zum kostenlosen Download auf ihrer Website an. So kann sich also jeder sein eigenes Bild nach diesem zugegeben etwas halbgaren Review machen. 😉 14 Songs in 42 Minuten. 3. Günni

TWELVE TRIBES – S/T CD

(www.ferretstyle.com) / (www.twelvetribes.com)

Heftiger Metal-Core der anstrengenden Sorte aus Ohio, der mir wie so oft dann am besten gefällt, wenn er am wenigsten danach klingt… handwerklich gut, druckvoll produziert, aber nicht mein Bier. Innerhalb des Genres aber bestimmt überzeugend. Die Texte lagen mir leider nicht vor. Elf Songs in 43 Minuten. Günni

THE SIR WILLIAM HILLS – CHEER LP/CD

(www.baddogrecords.de) / (www.thesirwilliamhills.com)

Ach, sieh an, hier also das Gegenstück zu den SEX MACHINES, sprich, die neue Band um ex-VANILLA-MUFFIN Eddie Jr., benannt nach einem britischen Wettbüro. Sänger Steve kommt wohl auch von der Insel und allgemein ist der Stil „very british“: Punkrock alter Schule der 70er im Retro-Sound. Wird sicher seine Anhänger finden, Meins ist es von Platte nicht so 100%ig, live aber sicher ein Partygarant á la THE BRIEFS oder ähnlichen Bands. Und der „Basel Pop Song“ ist schon ein verdammt lässiger Hit! Textlich geht’s hauptsächlich um Mädels, Parties und sowas, aber natürlich vorgetragen im rotzig-selbstironischen Punkrock-Stil. Dickes Booklet mit vielen farbigen Fotos und allen Texten, 16. Songs lang kurzweiliges Retro-Vergnügen. 3. Günni

CRACKJAW – GIANTS FROM THE STEREO CD

(www.gordeonmusic.de) / (http://crackjaw.com)

Indie-Rock aus Detroit, Debütalbum. Musikalisch ein Crossover aus Pop-Punk/-Rock, „Nu Metal“ und moshigem Hardcore. Ab und an mal bischn Gebrüll dazwischen, ansonsten poppiger, weinerlicher Gesang. Passt gut in die nächste „Alternative“-Disco, mir schlafen bei sowas aber die Füße ein und ich bekomme Kopfschmerzen. Elf Songs in 34 Minuten. 5. Günni

MONGREL – SPEAK RESISTANCE CD

(www.radar-music.de) / (www.longbeachrecords.de) / (www.mongrel.de)

Flotter, absolut professionell produzierter Skate-HC-Punk aus München, der ohne diesen unerträglichen, schmalzig-poppigen Emo-Gesang auskommt und geradlinig nach vorne losballert. Breaks ja, vertrackte Songs nein, Melodie ja, Pop nein und angenehm rauher, aber dennoch melodischer Gesang. Dürfte musikalisch zum Besten gehören, was dieser Bereich aktuell zu bieten hat. Hat mich echt positiv überrascht. Textlich geht’s in gutem, sicherem Englisch um Missstände wie ungerecht verteilte Reichtümer, Konsumverhalten, Massensterben und Ignoranz, aber auch um persönlichere Themen wie Erwachsenwerden, immer wieder aufzustehen und sich nicht unterkriegen zu lassen – nachzulesen im Booklet auf nettem, mattem Kartonpapier. Wer auf die ganzen melodischen Ami-HC-Bands steht, muss hier unbedingt mal reinhören. Kein Vergleich zu ZSK und Konsorten! 15 Songs (davon eine Ballade) in 50 Minuten. 2. Günni

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