(www.ruegencore-records.de) / (www.johnnierook.de)

Aus Berlin kommt die fünfköpfige Combo JOHNNIE ROOK, die seit 2003 existiert und mit diesem Output bereits ihr drittes Album veröffentlicht, wobei “Rabatz” das erste ist, das ich zu hören bekomme. Als allererstes fällt mir da der ungewöhnliche Frauengesang von Frontfrau Franziska auf, der man ihre Gesangsausbildung sofort anhört: Hier wird richtig gesungen statt gekeift, gerotzt und gegrölt, was für eine Punkband nun ja nicht unbedingt Usus ist. Fast ebenso außergewöhnlich ist die abwechslungsreiche Mucke, deren filigrane Gitarrenarbeit nicht selten dem melodischen Metal-Bereich entlehnt zu sein scheint und dadurch gut zum professionellen Gesang passt, wodurch sich eine häufig pathetische Symbiose ergibt, die man entweder mag oder eben nicht und die hin und wieder die Grenze zum Schwülstigen kratzt, insbesondere bei den Liebesliedern oder auch beim selbstverliebten „Ikarus beim Klassentreffen“. Welchen Bezug die Songtitel zu den Texten haben, kann man manchmal allenfalls erahnen, aber das gehört wohl zum „Anspruch“, den die Band sich selbst attestiert. Die Produktion jedenfalls ist überaus gelungen, die Melodien sind klasse, das Schlagzeugspiel superschnell und zum Abwechslungsreichtum tragen die satten Chöre ebenso zusätzlich bei wie die gelegentlichen Offbeat-Einlagen und der mehrsprachige (deutsch/englisch) bzw. Wechsel-Gesang (weiblich/männlich). Bei „Gegen den Horizont“ holte man sich übrigens Wick von den BAMBIX als Gastsängerin hinzu. Schade, dass ich zur Aufmachung rein gar nichts sagen kann, da man mir nur eine Vorab-CD ohne jegliches Artwork zuschickte… 13 Songs in 40 Minuten. 2-3. Günni