Im Jahre 1980, drei Jahre nach seinem Erscheinen in den USA, brachte es dieses Mad-Taschenbuch auch zu einer deutschen Veröffentlichung. Unterteilt in sieben jeweils eine Epoche abbildende Kapitel und eingeleitet von einem dreiseitigen Vorwort wird sich rund 160-Schwarzweißseiten lang von 3050 v. Chr. bis 1969 n. Chr. in alternativer Geschichtsschreibung geübt. Ein kurzer Text leitet in den jeweiligen Abschnitt ein, der sich pro Ereignisjahr in ein großformatiges Bild im Karikaturstil und ein paar Zeilen dazu passenden Text aufteilt, der auf Mad-typische satirische Weise bestimmte Weltereignisse aufs Korn nimmt und gern Parallelen zur Gegenwart zieht oder generell anachronistisch in Erscheinung tritt. So heißt es zum Jahr 31 v. Chr.: „Das Drama zwischen Antonius und Kleopatra findet in der Originalbesetzung statt und ist damit um viele Millionen billiger als die spätere Neuverfilmung mit Richard Burton und Elizabeth Taylor.“ Und 1001: „Leif Eriksson entdeckt Amerika, hält es aber nicht für wert, darüber zu reden.“ Oder 1626: „Die Indianer sind überzeugt, ein glänzendes Geschäft zu machen, indem sie New York den Holländern für 24 Dollar überlassen.“ Auch schön: „1894: Thomas Edison führt den ersten Film vor. Alle sind davon hell begeistert – mit Ausnahme der Filmkritiker.“ Für all die Kriege und sonstigen blutigen Wahnsinn, der sich durch die Menschheitsgeschichte zieht, haben Zeichner Torres und Autor Koch nur Spott übrig, ansonsten mischen sich unter den Humor manch Absurdität, Seitenhiebe und Sprachwitz. Spaßiger Gesichtsunterricht nicht nur für Mad-Jünger und ein stilistisch neuer Ansatz innerhalb der Taschenbuchreihe, die hiermit eine Jubiläumsausgabe feierte, ohne dies mit auch nur einer Silbe zu erwähnen.
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