Nachdem Kult-Zeichner Don Martin mit dem deutschen Mad-Taschenbuch Nr. 31 „in die Tiefe“ gegangen war, setzte er in seinem siebten Taschenbuch also zum „Höhenflug“ an – dem gewohnt selbstironischen Cover nach zu urteilen ein zum Scheitern verdammtes Unterfangen. Der US-amerikanische Copyright-Vermerk datiert diesmal eigenartigerweise bis ins Jahr 1975 zurück; in Deutschland jedenfalls kam man 1983 in den Genuss dieser 160 (leider erneut unnummerierten) Schwarzweiß-Seiten, die jeweils ein bis Panels umfassen. Textliche Unterstützung erhielt Martin wieder von Dick de Bartolo.

Dieser „Höhenflug“ umfasst 13 Geschichten unterschiedlichen Umfangs, wobei eine köstliche Persiflage auf den Horror-Klassiker „Die Fliege“ zusammen mit dem Käpt’n-Hirni-Abenteuer „Der Schlag des Gerechten“ das Herzstück des Büchleins bildet. Der Käpt’n ist Protagonist einer herrlichen Verballhornung von Kung-Fu-Klischees, während der Anthropologie-Satire „Ein Besuch bei den Gumbo-Indianern“, in der ein fiktionaler Indianerstamm als stumpfsinnige Primitivlinge dargestellt wird, aus heutiger Perspektive der etwas unangenehme Beigeschmack unbewussten Rassismus anhaftet. Nichtsdestotrotz ist auch dieser Band erneut ein Kleinod voller Martin-typischem Humor, der sich aus seinem unverkennbaren Zeichenstil, Slapstick, unvorhersehbar Absurdem und natürlich den legendären Soundwords („Zawabadorp!, „Ka-lomp“, „Spidoing“ …) zusammensetzt, während die Geschichten inhaltlich am stärksten sind, wenn sie ins Parodistische tendieren.