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Diese Fünf-Song-CD ist das erste, was ich von KÄRBHOLZ zu hören bekomme und bin dabei wenig überrascht, dass sich die Band als einer von mittlerweile so vielen Möchtegern-ONKELZ-Clones entpuppt, die die Genreschubladen „Streetrock“ oder „Deutschrock“ für sich beanspruchen. Wenn sich Bands daran orientieren, wie fies und dreckig die Frankfurter ganz früher geklungen haben oder was sie für einen feinen Oi!-Sound noch viel früher zelebrierten, habe ich ja nichts dagegen. Doch diese Versuche, mit unterprivilegiertem Außenseiterimage, allgemein gehaltenen, pathetischen, Tiefgang vorspiegelnden Kampfestexten und Durchhalteparolen mit Grölgesang die ONKELZ auf dem Höhepunkt ihres Schaffens nachzuahmen, klingen für mich wie überflüssige, schlechte Kopien, die kein Mensch braucht. Wozu auch? Die ONKELZ haben sich zwar aufgelöst, aber die Tonträger und damit die Songs und Texte bleiben doch erhalten und lösen sich nicht plötzlich in Luft auf. „Das Leben ist hart, doch ich bin noch viel härter“, gähn… Die Texte reichen in keiner Weise an das lyrische Geschick eines Stephan Weidners heran, auch dann nicht, wenn Zeilen wie „Ich bin die Schulter, an der lehnst“ fast 1:1 vom großen Vorbild übernommen wurden. Diese CD enthält eine Auskoppelung aus dem kommenden Album, einen exklusiven Song sowie drei Livestücke plus einen Videoclip. Doch siehe da: Der Exklusivtrack „Gottes Werk und Teufels Beitrag“, der die sexuelle Desorientierung und den daraus resultierenden Kindesmissbrauch von Kirchendienern aufs Korn nimmt, klingt recht eigenständig, ist textlich echt nicht schlecht und gefällt mir ganz gut! Vielleicht sollte man sich mehr auf eigene Stärken besinnen? Doch mit der eingefahrenen Schiene fährt man anscheinend ziemlich erfolgreich… Sollte sich das hingegen nur auf dieser Mini-CD für meine vorurteilsbehafteten Ohren so anhören und auf den zwei, drei Alben der Band ganz anders sein, würde mich das ebenso freuen wie überraschen. Fünf Song in 24 Minuten. 4. Günni