Deutsche Sprache, schwere Sprache – um einmal einen Allgemeinplatz zu bemühen. Zu welchen Stilblüten und haarsträubenden Fehlern es kommt, wenn sich die Fallstricke des Schriftdeutschen mit Schludrigkeit und Ignoranz paaren, dokumentiert dieses rund 130 Seiten starke Buch aus dem ansonsten für seine Wörterbücher bekannten Langenscheidt-Verlag, das 2008 die Fortsetzung des Bands „Übelsetzungen: Sprachpannen aus aller Welt“ markierte. Mit Ortsangaben und meist den Namen der Einsender versehene Fotos von Hinweisschildern, Speisekarten etc. werden von Titus Arnu süffisant-humoristisch kommentiert. So wird aus einer Ferien- eine „Furienwohnung“, wird davor gewarnt, „mit dem wasserfahrzeug ins schiff zufahren“ oder Kaffee damit beworben, dass er mit „mittelmäßigem Braten“ vermischt worden sei. Gegliedert in verschiedene grobe Themengebiete sind diese zweiten „Übelsetzungen“ nicht nur ein kurzweiliger Spaß für linguistisch Interessierte oder schlicht Schadenfrohe, sondern vermitteln sie auch ein Gespür für die Herausforderungen an Übersetzungen angesichts sich schnell einschleichender, sinnentstellender Buchstabendreher oder -auslassungen sowie der Mehrdeutigkeit von Begriffen in der jeweils einen oder anderen Sprache. Da die meisten „Übelsetzungen“ aus touristischen Gebieten stammen und sich an Reisende wenden, ist dieses Büchlein auch eine ideale Urlaubslektüre – die abwischbare Oberfläche verzeiht Gepitscher am Strand oder Pool und der Inhalt schärft den Blick für kuriosen Sprachgebrauch am jeweiligen Urlaubsort.