Auf dem Rondenbarg Open Air waren wir für 23:15 Uhr angesetzt und als wir ankamen, spielten gerade die BICAHUNAS dreckigen, rotzigen Punk mit weiblichem Gesang. Wir machten uns mit dem Backstage, dessen Funktion die Kneipe des Wagenplatzes übernahm, vertraut, klärten alles Nötige, sackten unsere Verzehrbons ein und begrüßten Freunde und Bekannte. Organisator Norman guckte leicht verdutzt drein, als wir ihm eröffneten, dass wir eigentlich fünf Gesangsmikros bräuchten, weil jeder bei uns irgendwie mitträllert. Vier wurden’s dann immerhin, wofür Norman sein eigenes Mikro aus dem Mischturm hergeben und wir somit von der hohen Bühne aus in Zeichensprache während des Soundchecks miteinander kommunizieren mussten. Dieser wurde trotzdem erfolgreich durchgeführt, wenn es auch etwas problematisch wurde, meinen eigenen Gesang auf meinem Monitor dominant zu bekommen. Egal, mit leichter Verspätung betrat dann HAMBURGER-ABSCHAUM-Gitarrero Holli die Bühne, den wir als Ansager herangezogen hatten, da Ben Becker leider keine Zeit hatte. Wie geplant brüllte er etwas von einer weltberühmten Band ins Mikro, deren Namen er dann aber von einem zerknüllten Zettel ablesen musste, den er umständlich aus seiner Hosentasche hervorkramte und zudem erst noch seine Lesebrille aufsetzen musste, nur um ihn dann doch falsch auszusprechen. Selbstironie können wir nämlich auch, wovon auch unser erster unbescheidener Song „We Rule OK“ zeugt, jenes OXYMORON-Cover, das sich seit diversen Gigs auf oberster Position der Setlist findet. Da es sich um ein Open Air handelte, bekam ich gut Luft auf der Bühne und so machten sich bei allen von uns nur relativ wenig erschöpfungsbedingte Ausfallerscheinungen bemerkbar – glaube ich zumindest. Bassist Stulle übte sich in Tierstimmenimitationen und Ole sprang irgendwann von der Bühne mit seiner Klampfe ins Publikum. Meine Ansagen während beider Gigs des Tages hätte man aber gut als „Gestammelte Werke“ zusammenfassen können… Die Publikumsresonanz war für die Konstellation Bauwagenplatz + vorgerückte Stunde + kein Geballer echt ok und ’ne Zugabe wurde uns ebenfalls abverlangt, so dass das KACKSCHLACHT-Cover „Arbeit/Saufen“ noch einmal zu Ehren kam. Es hat arschviel Spaß gemacht, zumal die Aufregung vorm Logo-Gig abgefallen war, wir das Adrenalin von dort aber mitgenommen hatten. So feierten wir dann auch noch lange weiter, waren viel zu aufgedreht, uns WWK konzentriert anzugucken und hoffen im Nachhinein, nicht zuviel beim Getränke-Bon-Kassen-Kneipentresen-Barzahlungs-System durcheinander gebracht zu haben… Unser Dank gilt Norman, der als Mann für alles einen super Job gemacht und sich prima gekümmert hat! Doppel-Eskalation erfolgreich ausgeführt!
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