(www.nixgut.de)
„Atemnot, Blut und Tod, Hartz IV für das Volk, wir haben es nicht gewollt. Atemnot, aus Erfahrung Wut. Für den Staat: Streichholz und Benzin. Atemnot, Krieg und Not. Tod und Wahnsinn auf der ganzen Welt. Atemnot, wir geben nicht auf. Feuer und Flamme für den Rest der Welt.“ Naja… neues von ATEMNOT also. Einhorn hat mal wieder ’ne Reihe Musiker um sich geschart, die alle mit Wollmütze und Sonnenbrille aus dem Booklet grinsen, um ein neues Album einzuspielen. Für Iro-Poser-Fotos müssen diesmal andere herhalten, so z.B. der echt niedliche Kinderpunk auf dem Cover, mit E-Gitarre und Polizei-T-Shirt. Musikalisch geht’s eher rau und ungehobelt zu, teilweise Schrammel und Uffta-Uffta, aber auch nette Melodien, die hängenbleiben. Irgendwo zwischen deutschem Punk der 80er und Oi!. Die holprigen Klischee-Texte hätte allerdings kein Kidpunk (z.B. der vom Cover?) besser schreiben können, meine Fresse… Auszug siehe Anfang dieser Tonträgerbesprechung. Und was denkt man sich eigentlich dabei, einen Text über arbeitslose Ossis zu schreiben („Wendeopfer“), die aus Frust nach unten treten und miese Rassisten werden, im Refrain aber zu singen: „Ein kleines Stück DDR wollen wir zurück, ohne Mauern, Nazis und Stasidreck. Wir wollen Leben schlicht und einfach soll es sein, in Ruhe und Frieden tagaus tagein“?! 1. Was hat das mit dem Rest des Textes zu tun und 2. was hätte das ganze dann noch mit der DDR zu tun?! Der Vogel abgeschossen (bzw. aufs Einhorn gespießt) wird dann bei „Das ist Deutschland“: „Wir haben keine Arbeit, wir haben kein Geld, der Staat kümmert sich lieber um den Rest der Welt. Deutschland spendet, Deutschland zahlt. Unsere Familien werden nicht satt.“ Stammtisch olé! Wirklich gut finde ich hingegen „Wilhelm B.“, wo mit einfachen Worten über einen Opa erzählt wird, der beide Weltkriege und anschließende Kriegsgefangenschaft mitmachte. Geil auch der letzte Song, ein Instrumentalstück namens „Das letzte Haus links“, das wohl eine Hommage an den alten Horrorfilmklassiker sein soll. Schön morbide. Die CD kommt im Digipak mit farbigem, gut aufgemachtem Booklet inkl. Texten (inkl. einiger herber Rechtschreibfehler) und, oh, da ist ja doch noch Einhorn mit Poser-Iro. Nix Gut, 13 Songs inkl. PC-Video-Track. 4. Günni
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