Als ich den Band „Irre Viecher aus dem All“ seinerzeit in die Hände bekommen hatte, schrieb ich hier: „Von 2005 bis 2008 veröffentlichte der Hamburger Carlsen-Verlag ausgewählte Comic-Strips der „Calvin und Hobbes“-Funny-Reihe des US-Amerikaners Bill Watterson in einer achtbändigen Softcover-Albenreihe im Querformat, jeweils 130 Schwarzweiß-Seiten umfassend.“ Mittlerweile weiß ich, dass das nicht ganz korrekt war: Die Reihe ist nicht acht-, sondern elfbändig, wobei die Bände 1 bis 7 im beinahe quadratischen Albumformat erschienen, die Bände 8 bis 11 hingegen im dann jeweils 180 bzw., im Falle des letzten Bands, 170 Seiten umfassenden Querformat.
Nun nahm ich den zweiten Band der Reihe, „Was sabbert da unterm Bett?“, zur Hand, der ursprünglich im Jahre 1988 überm Teich erschien. Diese deutsche Bearbeitung stammt aus 2005 und enthält wie gewohnt die meist aus vier Panels bestehenden Strips, die ursprünglich in einer Vielzahl Tageszeitungen erschienen sind, sowie die Sonntags-Onepager. Vorangestellt wurde ein Vorwort des politischen Karikaturisten Pat Oliphant.
Die Abenteuer des behütet aufwachsenden, aufgeweckten sechsjährigen Jungen Calvin spielen sich zumeist in seiner Fantasie ab, in der auch sein Stofftiger Hobbes zum Leben erwacht und die Rolle eines Spielkameraden oder großen Bruders einnimmt. Übertreibt es Calvin mit seinen Flausen, gerät Hobbes zum Skeptiker und Kritiker Calvins. Was ich in meiner „Irre Viecher aus dem All“-Kritik schrieb, trifft auch auf „Was sabbert da unterm Bett?“ zu: Calvins kindlich-naive Sicht auf die Welt der Erwachsenen ist ebenso komisch wie herzerwärmend und frech zugleich. Zugleich erzeugt die kindliche Perspektive einige karikierende, aber nie böse oder allzu spöttische Seitenhiebe auf die Realität, wie wir sie als Erwachsene kennen. Da würde man es mitunter am liebsten Calvin gleichtun und in die Rolle eines Raumfahrers schlüpfen, der tief im All nach intelligentem Leben sucht…
Wattersons humor- und liebevolle Abbildung kindlicher und kindischer Verhaltensmuster inklusive ihrer ausufernden Fantastereien sind ein sehr sympathisches, klassisches Comicvergnügen.